In welchen Ländern ist LINE wirklich stark?

Ein ehrlicher Guide für Marken, Creator & Agenturen mit globalen Ambitionen

🧭 Einstieg: In Deutschland kennt kaum jemand LINE – aber in Asien ist es (noch) ein Schwergewicht

Wenn du gerade in Deutschland, Österreich oder der Schweiz sitzt und „LINE“ hörst, denkst du vielleicht:
„War das nicht so ein komisches Chatding mit Stickern? Ist das nicht längst weg vom Fenster?“

Nope. Falsch gedacht.

Denn während bei uns WhatsApp, Signal oder Telegram dominieren,
ist LINE in Asien immer noch die Nummer 1 – teilweise sogar systemrelevant.

Wenn du also planst, international zu skalieren – sei es über Influencer-Marketing, Direct-to-Consumer-Kampagnen oder mobile Commerce –,
dann solltest du ganz genau hinschauen, wo LINE wirklich rockt.


1. 🇯🇵 Japan – LINE ist hier alles: Messenger, Payment, Marketingkanal

In Japan ist LINE nicht „eine App“. Es ist DAS Ökosystem.

  • Über 90 % der Internetnutzer verwenden LINE täglich
  • Marken kommunizieren über offizielle LINE-Konten direkt mit Kunden
  • Es gibt LINE Pay, LINE News, LINE Shopping, LINE Manga… die Liste ist lang

🎯 Praxisbeispiel:
Eine japanische D2C-Skincare-Brand schickt einen Produkt-Launch nur über LINE raus.
Ergebnis: 6.000 Verkäufe in 48 Stunden – ohne Meta Ads, ohne TikTok, ohne Amazon.

✅ Wenn du Japan ernst nimmst, musst du LINE verstehen – sonst spielst du einfach nicht mit.


2. 🇹🇼 Taiwan – LINE ist hier Social Media + Content-Plattform

In Taiwan ist LINE nicht nur Messenger – es ist Newsletter, Story-Feed, Ads und CRM in einem.

  • Creator posten LINE Moments wie Insta-Stories
  • Marken betreiben Push-Kampagnen über Broadcast-Listen
  • Nutzer abonnieren offizielle Accounts wie Newsletter

🧠 Fehler vieler westlicher Marken:
Sie wollen mit E-Mail-Automation oder Chatbots punkten.
In Taiwan? LINE ist der einzige Funnel, der zählt.


3. 🇹🇭 Thailand – LINE ist das WhatsApp des Geschäftslebens

In Thailand ist LINE quasi das Rückgrat des lokalen Handels.
Von Food-Ständen über Beauty-Salons bis zu Online-Shops – alle verkaufen per LINE.

  • Bestellungen? Über LINE
  • Zahlung? LINE Pay
  • Promo-Codes? LINE Broadcast
  • Support? LINE Chat

✅ Manche Shops haben gar keine Website – sie verkaufen NUR über LINE.

Wenn du also Thailand als Markt erschließen willst,
dann ist LINE dein wichtigster digitaler Touchpoint.


4. 🇮🇩 Indonesien – LINE lebt (noch), besonders abseits von Jakarta

Zwar ist WhatsApp in Indonesien king, aber LINE hat in der jungen Zielgruppe und auf dem Land immer noch treue Nutzer.

  • Vor allem in Anime-/Gaming-Nischen
  • Für Sticker-Kampagnen oder Couponing
  • Als einfacher, datensparender Messenger für Low-End-Phones

💡 Pro Tipp:
Brand-Sticker auf LINE mit Gewinnspiel-Mechanik = extrem günstige Reichweite bei hoher Viralität.


5. 🇰🇷 Südkorea – KakaoTalk regiert, aber LINE hat Nischen

Ja, KakaoTalk ist in Korea fast so groß wie Apple.
Aber LINE existiert trotzdem – vor allem:

  • Bei Japan-affinen Nutzergruppen
  • Im Tech-Bereich mit B2B-Kontakten nach Japan
  • Bei Games & Anime-Kollaborationen

📌 Wenn deine Brand also in Japan UND Korea aktiv ist, kann LINE eine strategisch sinnvolle Brücke sein.


6. ❌ Wo du LINE einfach vergessen kannst

LINE ist kein globaler Hit.
In manchen Märkten kannst du’s dir sparen:

  • 🇩🇪 Deutschland → niemand nutzt es
  • 🇫🇷 Frankreich → keine Verbreitung
  • 🇺🇸 USA → iMessage & Messenger dominieren
  • 🇧🇷 Brasilien → alles WhatsApp
  • 🇸🇦 Nahost/Nordafrika → LINE komplett unbekannt

⛔ Wenn du da Marketingbudget auf LINE verballerst, ist das wie ein Plakat in der Wüste aufhängen.


🧠 Fazit: LINE ist nicht tot – aber du musst wissen, wo es lebt

Wenn du ernsthaft nach Japan, Taiwan, Thailand oder gewisse Regionen in Südostasien willst,
dann ist LINE kein alternativer Kanal – sondern der Hauptkanal.

Mit extrem hohen Öffnungsraten, nativer Brand-Integration und loyaler Community ist LINE
oft effektiver als Insta-Ads, TikTok-Reels oder Facebook-Broad targeting.

✅ Aber: Du brauchst lokale Partner, lokale Sprache, lokales Denken.
✅ Und du musst verstehen, dass LINE kein weiteres Social ist – sondern ein lokales Kommunikations-Ökosystem.

Wer’s checkt, spart sich viel Lehrgeld.
Wer’s ignoriert, zahlt doppelt.

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